Die Freimaurerei nimmt nur „freie“ Menschen auf. Historisch gesehen waren „freie“ Menschen jene, die in keinem unmittelbaren Abhängigkeitsverhältnis standen, also keine Sklaven oder Leibeigene waren. Sie mussten in der Lage sein, selbständige und freie Entscheidungen zu treffen.
Heute gibt es, zumindest in unserem europäischen Kulturkreis, weder Sklaverei noch Leibeigenschaft. Dennoch gibt es viele Abhängigkeiten, denen die Menschen ausgesetzt sind: Abhängigkeit von Geld, vom sozialen Status, von Leidenschaften und auch von anderen Menschen.
Alle diese emotionalen Abhängigkeiten werden in der Freimaurerei durchaus gesehen. Rituale und Symbole sollen mithelfen, diese emotionalen Abhängigkeiten zu erkennen und auf ein menschlich verträgliches Maß zu beschränken.
Der Freimaurer lernt, sich dabei maurerischer Symbole zu bedienen. Der 24-zöllige Maßstab etwa ist das Symbol der zeitlichen Ordnung, das Winkelmaß gilt als Symbol des Rechtes und der Gerechtigkeit, der Zirkel symbolisiert den persönlichen Wirkungskreis des Freimaurers, den dieser selbst definieren muss. Dieser Wirkungskreis sollte frei sein von Vorurteilen, Rassismus und Intoleranz.
Unsere Freiheit endet allerdings dort, wo die Freiheit der Mitmenschen anfängt, denn Freiheit ist immer die Freiheit der anderen.
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